Freitag der 28. Juni 2019, ein gechillter Sommerabend und wir fahren Richtung Bad Rappenau-Bonfeld zum Blacksheep Festival. Bin noch nie dagewesen, habe schon viel darüber gehört, wollte immer schon mal hin. Und jetzt endlich klappt´s!
Es freut mich besonders, dass an diesem Abend die Queen of Heavy Metal „Doro Pesch“ der Headliner sein wird. Aber alles schön der Reihe nach…
Wir kommen an und werden von freundlichen Menschen auf dem Parkplatz eingewiesen. Dann geht’s los Richtung Festival. Alles ganz entspannt und so wird es auch den Rest des Abends bleiben: entspannt!
Das Festivalgelände erstreckt sich schattig unter großen Bäumen, Foodtrucks und Getränkestände sind am Weg verteilt und es gibt Auswahl für jeden. Die Stimmung ist super, die Menschen sind gut drauf. Alle freuen sich auf die Bands.
Kurz vor 19 Uhr startet der musikalische Teil des Festival-Freitags auf der Innenhofbühne mit der schwedischen alternative-Country-Band „BASKERY“. Gleich bei dem ersten Song der drei Schwestern Greta, Stella und Sunniva fühlt man sich eher in Nashville als im Kraichgau. Der kernige Sound und die spannende Instrumentierung der Band sorgen schnell für Stimmung beim zahlreichen Publikum: Kontrabass, Gitarre und besonders Greta, die Banjo spielt und auch Snare und Bassdrum bedient, begeistern die Zuhörer sofort. Spätestens bei „ Shut the Catflap“ ist der ganze Innenhof am grooven.
Gleichzeitig gibt es auf der Kornspeicherbühne „folkshilfe“ zu hören. Kontrastprogramm: drei österreichische Jungs mit ihrem „Quetsch-Synthi Pop“. Auch hier ist die Stimmung großartig. Die Jungs versprühen jede Menge Energie und Spielfreude. Das Publikum tanzt zu „Grande Scandale in der Discothek“ und „Karl und Resi“. Mit Gitarre, Schlagzeug und steirischer Harmonika gibt es einen besonderen Sound von einer besonderen Band zu hören. Bis hierher hat sich der Abend auf jeden Fall schon mal gelohnt.
Um kurz nach 20 Uhr beginnt mit „Albert Hammond“ der erste Act auf der großen Bühne und die Leute strömen Richtung Schlosspark. Zu Albert Hammond fällt mir als erstes sein berühmtes „Seems it never rains in Southern California“ ein. Und gewiß wird er diesen und noch viele andere bekannte Songs an dem Abend spielen. Mit roter Lederjacke und Gitarre steht er auf der Bühne und hat das Publikum sofort auf seiner Seite. Zusammen mit seiner tollen Band bringt er alle Songs , die man hören will, von „I’m a train“ bis „Free Electric Band“. Ich freue mich sehr, am Bass und an den Backvocals auch eine Frau auf der Bühne zu sehen. Beim weltbekannten Klassiker „One moment in time“ singt das ganze Publikum mit und die Stimmung ist gigantisch gut.
Gegen halb 10 geht’s mit zwei weiteren Bands auf den anderen Bühnen weiter. Auf der Innenhofbühne spielt „Wendrsonn“, die Schwabenrockband Nummer eins. Das scheint auch zu stimmen, denn von Anfang an ist der Innenhof voll und ich komme trotz mehrmaligem Anstehen einfach nicht rein. Das spricht für die Band!
Also habe ich Zeit, mir den ganzen Auftritt von „Max Mutze & Monopunk“ auf der Kornspeicherbühne anzusehen. Beim Intro „Men in black“ stürmt Max im weißen T-Shirt auf die Bühne und hat sofort die Leute beim Tanzen und Mitgrooven. Funk, Soul , Reggae… eineinhalb Stunden heizen die Jungs dem Publikum ein. Es gibt viele bekannte, aber auch neue Songs von Max zu hören. Die geniale Rhythmusgruppe mit Bass und Drums hält den Beat am laufen und die Backgroundsänger setzen noch eins drauf.
Und was soll ich sagen, es wird noch besser. Die Blacksheep-Initiatoren haben um 23 Uhr „Doro“ auf der Schloßparkbühne am Start. Die einzige Band des Abends, die ich schon mehrmals gesehen habe - und es ist einfach immer wieder toll. Doro strahlt eine unglaubliche Energie aus, die auf das Publikum überspringt. Die Leute stehen dicht gedrängt und feiern beim Opener „Raise your Fist“ sofort mit. Es folgen weitere Hits wie „Burning the Witches“ und „Night of the Warlock“. Immer wieder versteht es Doro mit ihren warmen Worten ans Publikum, das Gefühl zu erwecken, man würde eine Party mit Freunden feiern. Und so ist es auch. Ganz sicher sind Leute im Publikum, die „nur“ auf dem Festival sind und keine ausgewiesenen Hard Rock Fans. Aber an diesem Abend gibt es sicherlich keinen, der nicht Fan von Doro ist. Die Frau hats einfach drauf und nimmt jeden mit. Mit Songs vom neuen Album begeistert sie ihr Publikum genauso wie mit dem Klassiker „Für immer“, bei dem das „Gänsehautfeeling“ rüberkommt. Mit „Breaking the Law“ und „All we are“ wird am Ende des Konzerts nochmal so richtig abgerockt. Doro nimmt immer Songwünsche aus dem Publikum in ihr Programm auf und hat auch dieses Mal ein paar in den Zu-gaben berücksichtigt. Mit diesem begeisternden Konzert endet gegen halb eins ein fantastischer Festivaltag im Schlosspark Bonfeld.
Alles in allem ein rundum gelungenes Festival! Weiter so! Und im nächsten Jahr bin ich ganz sicher beim Blacksheep wieder mit dabei.